Die 5 größten Energiefresser im Altbau – und wie du sie beseitigst

Altbauten haben oft Charme – hohe Decken, dicke Mauern, historische Fassaden. Doch energetisch sind sie häufig echte Problemkinder. Viele ältere Gebäude verbrauchen mehr als doppelt so viel Energie wie moderne Neubauten. Die Folge: hohe Heizkosten, schlechtes Wohnklima und geringe Förderfähigkeit. In diesem Artikel zeigen wir dir die fünf größten Energiefresser im Altbau – und wie du sie gezielt eliminieren kannst.


1. Ungedämmte Außenwände

Massive Außenwände ohne Dämmung lassen im Winter die Wärme entweichen und sorgen im Sommer für unangenehme Hitze. Besonders bei Gebäuden, die vor 1978 gebaut wurden, fehlt häufig jegliche Wärmedämmung.

Problem: Bis zu 25 % Wärmeverlust über die Außenwand. Das treibt nicht nur die Heizkosten in die Höhe, sondern senkt auch die Energieeffizienzklasse massiv.

Lösung:

  • Außendämmung (WDVS) oder Innendämmung bei Denkmalschutz
  • U-Wert der Wand verbessern auf < 0,24 W/m²K
  • Förderung über BAFA oder KfW möglich (Einzelmaßnahme oder Sanierung zum Effizienzhaus)

2. Alte Fenster und Türen

Ein echter Klassiker: Einfachverglasung, undichte Rahmen, Wärmebrücken. Alte Fenster sind regelrechte „Energieschleudern“.

Problem: Bis zu 20 % Energieverlust durch veraltete Fensterflächen. Kalte Zugluft und Schimmelrisiko inklusive.

Lösung:

  • Austausch gegen moderne 3-fach-verglaste Fenster mit U-Wert ≤ 0,95 W/m²K
  • Dichtungen an Fenstern und Türen prüfen und erneuern
  • Förderfähig als Einzelmaßnahme oder Teil eines Sanierungspakets

3. Veraltete Heiztechnik

Viele Altbauten nutzen noch Gasetagenheizungen, alte Ölkessel oder ineffiziente Nachtspeicheröfen. Das sorgt für schlechte Brennwerte und hohe Verbrauchswerte.

Problem: Veraltete Heizsysteme verursachen hohe CO₂-Emissionen und sind teuer im Betrieb.

Lösung:

  • Austausch gegen eine Wärmepumpe, Pelletheizung oder Gas-Brennwerttechnik
  • Heizungsoptimierung durch hydraulischen Abgleich
  • BAFA-Förderung bis zu 70 % bei Heizungstausch möglich (inkl. Klimabonus)

4. Ungedämmte Dächer und oberste Geschossdecken

Wärme steigt bekanntlich nach oben. Wenn dein Dach nicht gedämmt ist, entweicht ein Großteil der Heizwärme direkt ins Freie.

Problem: Bis zu 20 % Wärmeverlust durch Dachflächen

Lösung:

  • Aufdachdämmung oder Zwischensparrendämmung bei Sanierung
  • Alternativ: Dämmung der obersten Geschossdecke als kostengünstige Maßnahme
  • Schneller Effekt spürbar, gut kombinierbar mit PV-Anlage

5. Veraltete Heizkörper & fehlender hydraulischer Abgleich

Selbst mit einer modernen Heizung wird viel Energie verschenkt, wenn die Wärmeverteilung im Haus nicht optimiert ist. Alte Heizkörper, falsche Ventile und fehlender Abgleich verursachen unnötige Energieverluste.

Problem: Unausgeglichene Heizkreise, überheizte Räume und Energieverschwendung

Lösung:

  • Austausch veralteter Heizkörper durch moderne Flächen- oder Niedertemperaturheizkörper
  • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs durch Fachbetrieb
  • Förderung über BAFA im Rahmen der Heizungsoptimierung

Fazit

Altbauten bieten viel Potenzial – auch energetisch. Wer die größten Energiefresser kennt und gezielt saniert, kann seine Heizkosten um bis zu 60 % senken, den Wohnkomfort deutlich erhöhen und gleichzeitig attraktive Fördermittel nutzen.

Und das Beste: Die meisten dieser Maßnahmen sind kombinierbar und staatlich gefördert.

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